Uraufführung

Ein Sommernachtstraum

Zusammenfassung

Ballett von _Edward Clug_ nach William Shakespeare\Musik von _Milko Lazar_ (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)
Ballett von Edward Clug nach William Shakespeare
Musik von Milko Lazar (Auftragswerk)

Die Komödie Ein Sommernachtstraum ist eines der bekanntesten und beliebtesten Werke von William Shakespeare, die die Macht der Liebe, die Verwirrungen menschlicher Gefühle und die Magie der Fantasie erkundet. Die Handlung webt kunstvoll verschiedene Handlungsstränge zusammen: Liebende fliehen vor strengen Gesetzen, Elfenkönig*innen regieren über das Naturreich, und eine Gruppe ungeschickter Handwerker bereitet eine Aufführung für den königlichen Hof vor. Inmitten eines dichten Waldes, einem Schauplatz voller Geheimnisse und unerklärlicher Mächte, treffen Liebespaare auf Hindernisse, die ihre Bindungen auf die Probe stellen. Das Feenreich spielt sein eigenes Spiel mit den menschlichen Schicksalen und verwirrt die Liebenden mit einem magischen Trank, der sie sich in die erste Person verlieben lässt, die sie erblicken. Geschickt werden so Themen wie die Irrationalität der Liebe, die Grenzen zwischen Realität und Traum sowie die Dynamik zwischen Macht und Fantasie verwoben. Choreograph Edward Clug, Ballettdirektor des Slowenischen Nationaltheaters Maribor, widmet sich diesem Klassiker, bringt seine einzigartige Vision auf die Bühne und entführt mit seiner Bühnenvision in eine Welt voller Magie und tiefer Emotionen. Die Choreographie hebt sowohl die komischen als auch die dramatischen Aspekte der Geschichte hervor.

Edward Clugs choreographische Interpretation zu der eigens für dieses Stück komponierten Musik von Milko Lazar erzählt Shakespeare mit dem Blick von heute – eine Geschichte, die die Tiefen der menschlichen Natur erforscht und dabei humorvoll und verzaubernd bleibt. Die Musik von Milko Lazar ist ein Auftragswerk, das in enger Verbindung mit der Inszenierung entsteht und mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin zur Uraufführung kommt.

Termine

2025
2025






Info

Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
16.00 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
18.00 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
14.30 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.00 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Familienvorstellung

12.30 Uhr

5

Familienworkshop

Als Vorbereitung auf den Vorstellungsbesuch werden die Handlung erzählt, wichtige Rollen vorgestellt und kurze Tanzszenen einstudiert. Nur in Verbindung mit dem Besuch der Familienvorstellung buchbar.

 
Anmeldung erforderlich

Telefon: 030 34 384-166
E-Mail: contact@tanz-ist-klasse.de

Ballettwoche

25. Mai – 1. Jun 2025

Sieben Tage Ballett en suite! Im Frühsommer lädt das Staatsballett zu einem prall gefüllten Programm in zwei Berliner Opernhäuser ein. Mit festlichen Gala-Vorstellungen, Highlights aus dem aktuellen Repertoire, einer Special Edition des Ballettgesprächs, Workshops sowie Talks und Austausch mit den Künstler*innen bietet die Ballettwoche eine Gelegenheit, tief in die Welt des professionellen Tanzes einzutauchen.

Und sie lohnt sich besonders mit dem TanzTicket: Die Saisonkarte 25/26 ist bereits zur Ballettwoche erhältlich, also zwei Monate vor Beginn der neuen Spielzeit, und ermöglicht 20% Rabatt auf alle Vorstellungen.

«Ich möchte, dass sie sich in das Stück verlieben.»

Edward Clug im Gespräch mit Christian Spuck

CS (Christian Spuck) Was hat dich dazu inspiriert, Shakespeares Ein Sommernachtstraum als neue Produktion für das Staatsballett Berlin auszuwählen? 

EC (Edward Clug) Bislang haben alle Geschichten, die ich in abendfüllenden Balletten interpretiert habe – Peer Gynt, Faust, Der Meister und Margarita und Der Nussknacker – das Element des Unsichtbaren und Unwirklichen gemeinsam. Ich fühle mich von dieser imaginären Welt angezogen, vor allem wenn sie mit unserer interagiert. Wenn das geschieht, wird die Banalität der Realität erhaben und verwandelt sich in etwas, das dem ‹magischen Realismus› ähnelt. Genau darum geht es in Ein Sommernachtstraum und es fühlt sich einfach wie die richtige Wahl für mein nächstes Abenteuer an!


CS In dem Stück gibt es viele verschiedene Ebenen: die Welt der Feen, die reale Welt und ein Stück im Stück. Es geht darin also auch um das Theater selbst. Ein Stück im Stück kann eine Herausforderung sein... 

EC Wenn man ein Theaterstück ohne gesprochene Worte macht, hat man immer ein Problem. In diesem Fall habe ich ein weiteres. Ein Sommernachtstraum ist ein sehr spezielles Werk, und deshalb muss ich es auf eine andere Art und Weise angehen. Die Werke, die ich vorhin erwähnt habe, basieren alle auf dem grundlegenden Konflikt zwischen ‹Gut› und ‹Böse›. Aber in diesem Fall erleben wir den Konflikt zwischen ‹Verliebtsein› und ‹Nichtverliebtsein›, wenn die Rollen vertauscht sind. Das klingt verwirrend, und das ist es, was Shakespeare mit großem Geschick tut: er verwirrt seine Figuren, um sie in der Unordnung kämpfen zu lassen, bevor er die endgültige Ordnung herstellt. Um die gleiche amüsante und reichhaltige Erfahrung zu bieten, die die Leser*innen des Stücks haben, muss ich eine Erzählung des Erwarteten mit unerwarteten Mitteln erfinden. 

CS Choreographierst du Shakespeares Ein Sommernachtstraum oder kreierst du ein neues Tanzstück, das davon inspiriert ist? 

EC Zum jetzigen Zeitpunkt werde ich mich so weit wie möglich an Shakespeares Vorlage halten, aber bis zu einem Punkt, an dem ich loslassen und meine eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse in das Stück einbringen muss. Ich denke, für die Zuschauer*innen ist es schön, sich auf die Geschichte zu verlassen und sie in einem anderen Medium neu zu entdecken. 

CS Du bist einer der wenigen Choreograph*innen, die Handlungsballette kreieren. Ich kann deine Arbeiten sehen und verstehe, worum es geht. Wie machst du das? Entwirfst du die Szene als Regisseur, oder fängst du als Choreograph an? 

EC Sicherlich als Regisseur. Ich versuche, aus der Geschichte heraus ein Bühnenkonzept zu entwickeln. Jedes Mal stelle ich mir einen Ort vor, an dem sich das Ganze abspielt, aber das muss nicht immer der Ausgangspunkt sein. Bevor ich das Studio betrete und die Arbeit mit den Tänzer*in- nen beginne, gehe ich mit meinem künstlerischen Team das Stück mehrmals durch. Diesen Rahmen brauche ich, um mich auf die Aktion vorzubereiten, und trotz der energischen Vorbereitungen versuche ich, offen für das Ungeplante zu bleiben. 

CS Wenn wir an Ein Sommernachtstraum denken, denken wir auch an die berühmte Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ich weiß, dass du mit dem Komponisten Milko Lazar zusammenarbeitest. Was plant ihr? 

EC Ich hatte sogar schon die ganze erste Szene zu Mendelssohns berühmtem Violinkonzert bis ins Detail ausgearbeitet. Ein paar Monate lang war ich mir sehr sicher. Je mehr ich mich dann zusammen mit Milko Lazar mit der Musik auseinandersetzte, desto tiefer entwickelten wir unsere Arbeit und verstanden, dass wir Mendelssohn loslassen wollten. Ich bin sicher, dass Milkos Musik eine inspirierende Landschaft für unsere Geschichte sein wird und die passende Unterstützung für die verschiedenen Situationen und die Gesamtatmosphäre liefert. 

CS Ich kenne die Musik von Milko Lazar sehr gut. Seine Musik ist theatralisch, überraschend und kraftvoll. Deshalb freue ich mich natürlich, dass du wieder mit ihm und auch mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin zusammenarbeitest. Wie verläuft euer Arbeitsprozess? 

EC Wir arbeiten seit 2008 zusammen, also seit gut 16 Jahren. Wir haben am Anfang mit einem, maximal zwei Instrumenten angefangen. Unsere Welten waren in der Tat sehr minimalistisch, und wir dachten, dass wir nicht mehr als das brauchen. Das hat sich mit Faust geändert. Ich kannte Milkos sinfonische Werke, die nicht für Ballette, sondern für Konzerte und große Orchester konzipiert waren. Von dort ging also teilweise unsere Inspiration aus. Manchmal bringe ich ein Thema oder ein Motiv ein, und er bringt Samples, jedes vielleicht eine Minute lang, und dann diskutieren wir sie. Milko entwickelt sie weiter und dann diskutieren wir sie wieder. Später benennen wir sie und finden den passenden Platz für sie im Ballett. Wenn ich mir eine Szene vorstelle, höre ich auch eine bestimmte Melodie oder einen Rhythmus für diesen bestimmten Moment. 

CS Ich erinnere mich, dass er nach Zürich kam, und mit dir im Studio war, am Klavier oder einige seiner aufgenommenen Stücke spielte. Es ist also wirklich eine Zusammenarbeit während des kreativen Prozesses. Und in was für eine Welt entführt ihr uns mit den Kostümen und dem Bühnenbild? Ist das Stück eher in der Gegenwart angesiedelt oder eine Mischung aus verschiedenen Epochen? 

EC Wir versuchen, uns nicht zu sehr auf eine bestimmte Zeit festzulegen und auch die Geschichte nicht zu sehr zu illustrieren. Deshalb ist es wahrscheinlich näher an der heutigen Zeit. 

CS Du gehörst zu den Choreographen, die keine Angst vor großen Produktionen haben. Ist das überhaupt eine Herausforderung für dich und wie beeinflusst das deine Kreativität? 

EC Als ich heute hierher kam, erlebte ich etwas sehr Angenehmes in diesem großen Opernhaus. Ich fühlte mich wie ein Anfänger. Das bringt eine gewisse Aufregung mit sich, wenn man an einem Ort arbeitet, an dem man noch nie zuvor gewesen ist. Deine Sinne beginnen zu kochen und dein Ehrgeiz wird geweckt. Wenn mich dieser Ort schon in den ersten Momenten so beeindruckt, werde ich etwas tun, um ihn auch zu beeindrucken. 

CS Wie bist du eigentlich zum Tanz gekommen? EC Nun, ich würde sagen, das hängt auch mit der Geschichte Berlins zusammen, die in gewisser Weise auch die unsere in Rumänien war. Als ich in den achtziger Jahren mit der Ballettschule anfing, war das nicht mein Wunsch, sondern der meines Vaters, der in die Kunst verliebt war... 

CS Dein Vater hat dich auf die Ballettschule geschickt? Das ist das erste Mal, dass ich das höre! Normalerweise sind Eltern, besonders Väter, eher dagegen. 

EC Er war ungewöhnlich und manchmal vielleicht auch ein bisschen zu aufgeschlossen für die kommunistischen Behörden in der kleinen Stadt, in der ich aufwuchs. Er war gewissermaßen der Motor, wenn es um Kultur ging. Er wollte Musiker werden und hatte eine Rockband. Er spielte auch in einer Amateurtheatergruppe, wie einer der Mechaniker in Ein Sommernachtstraum, nur dass er nicht Pyramus, sondern George Dandin in Molières gleichnamigem Stück verkörperte. Ich weiß noch, dass ich geweint habe, als er in dieser Rolle verprügelt wurde. Ich wuchs also in einer freigeistigen Familie auf. Mein Vater wollte, dass ich unter allen Umständen ein Künstler werde. Als ich zehn Jahre alt war, fragte er mich: «Würdest du gerne in Cluj-Napoca auf eine Ballettschule gehen?» Die Idee, in eine große Stadt zu gehen, gefiel mir. Also machte ich die Prüfung, und nach zwei Wochen besuchte ich die Ballettschule unter den harten Bedingungen der Ceausescu-Zeit. Ich wäre fast raus- geflogen, denn am Anfang kam mir alles komisch vor. Nach drei Monaten begann ich, die Sache ernster zu nehmen. Dann hörte ich von den Tänzer*innen, die es geschafft hatten, dem System zu entkommen; berühmte Tänzer, die in den USA, in Deutschland, in Frankreich, allgemein im Westen gelandet waren. Das war meine Motivation. Mit elf Jahren wusste ich, dass ich die Ballettschule beenden wollte, um dem Land zu entkommen. Deshalb habe ich vorhin Berlin erwähnt, denn der Westen war für uns absolut surreal. Es war eine Art Märchenwelt mit Coca-Cola und Jeans. Es war eine Sehnsucht, buchstäblich nach Freiheit zu streben. 

CS In welcher Stimmung möchtest du, dass das Publikum nach der Aufführung deines Ein Sommernachtstraum nach Hause geht? 

EC Ich möchte, dass sie sich in das Stück verlieben.

Entnommen aus dem Spielzeitheft 24/25.