Uraufführung

Wunder­kammer

Zusammenfassung

Choreographie von _Marcos Morau_\Musik von _Clara Aguilar_ und _Ben Meerwein_
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein
Choreographie von Marcos Morau
Musik von Clara Aguilar und Ben Meerwein

Marcos Morau, preisgekrönter Choreograph und derzeit «Artist in Residence» beim Staatsballett Berlin, ruft mit seinen unverwechselbaren Bühnenwelten vertraute Orte ins Gedächtnis, die er zugleich in traumartige und unwirkliche Sphären versetzt. Der Titel Wunderkammer verweist auf die historischen Wunderkammern – auch Kuriositätenkabinette genannt –, die im Europa der Renaissance und des Barock als Sammlungen außergewöhnlicher und ‹kurioser› Objekte dienten. In diesen Wunderkammern wurde ‹Fremdartiges› und Faszinierendes aus Wissenschaft, Kunst und Natur zusammengetragen und vereint. Marcos Morau greift dieses Thema auf und verwandelt die Bühne in seinem Werk zu einem Ort voller Überraschungen und unerwarteter Perspektiven, um seine persönliche Formulierung der Frage nach dem ‹Fremden› aufzuwerfen. Wie es typisch für ihn ist, reflektiert er zugleich über die Theaterbühne selbst, und greift auf universelle Themen zurück, nämlich die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und das Bedürfnis, die eigene Identität in einer immer komplexer werdenden Welt zu definieren. So wird Wunderkammer zugleich zu einem szenischen Spiegel unserer Zeit.

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Termine

2025
2025




2026
2026
 
Info

Komische Oper Berlin @ Schillertheater
19.30 Uhr
16,50 – 112,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
19.30 Uhr
26,00 – 112,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
18.00 Uhr
15,50 – 98,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
19.30 Uhr
16,50 – 112,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
18.00 Uhr
15,50 – 98,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
15.00 Uhr
12,00 – 98,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
19.00 Uhr
23,00 – 98,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
19.30 Uhr
9,00 – 112,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
19.30 Uhr
9,00 – 112,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Komische Oper Berlin @ Schillertheater
19.30 Uhr
8,50 – 98,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Angebot für Kitas & Schulklassen

Für Kitagruppen und Schulklassen bieten wir ein attraktives Kombipaket aus Workshop und Vorstellungsbesuch an. Die Workshops finden wochentags von 9:30 bis 11:30 Uhr statt und sollten vor dem Besuch der Vorstellung gebucht und durchgeführt werden.

 
Kosten pro Workshop

Kitagruppen: 25 € (max. 15 Kinder)
1.–6. Klassen: 3 € pro Schüler*in

 
Workshop-Buchung

Über Tanz ist KLASSE!
education@staatsballett-berlin.de
030 34 384-167

Familienvorstellung- & Workshop

17.00 Uhr

5

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen bei Familienvorstellungen auf allen Plätzen 10 €.

Schon im Vorfeld können sich Kinder und Jugendliche in Workshops gemeinsam mit ihren Eltern mit einer altersgerechten Einführung auf den Ballettbesuch vorbereiten, mehr zur Handlung erfahren, die Charaktere kennenlernen und kurze Szenen aus dem Stück tanzen. Der Workshop findet zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn statt.

 
Anmeldung erforderlich

Telefon: 030 34 384-166
E-Mail: contact@tanz-ist-klasse.de

Wunderkammer als Bühne des Staunens

In seiner neuen Inszenierung Wunderkammer greift Marcos Morau die Idee der gleichnamigen historischen Sammlungen auf und überträgt sie aufs Theater: der Bühnenraum als Traumfabrik, in der das Unerwartete geschieht.

Die Werke des Choreographen Marcos Morau sind geprägt von der Kunst der Überraschung, der Verwandlung des Tanzes in ein visuelles Drama. Mit seiner Kompanie La Veronal in Barcelona erschafft er Arbeiten zwischen Tanz, Theater, Bildender Kunst und Film. Nun greift Morau in seiner Neukreation für das Staatsballett Berlin die historische Idee der Wunderkammern auf und verwandelt sie zu einer zeitgenössischen Reflexion über das Theater als Ort, der die eigene Geschichte reflektiert und neue Blickwinkel eröffnet.

Kunst- und Wunderkammern entstanden in der Renaissance und waren Vorläufer moderner Museen. Sie vereinten wissenschaftliche Objekte, Artefakte und Kunstwerke und spiegelten sowohl den Wissensdrang, als auch den Machtanspruch ihrer Sammler wider. Eng mit den Wunderkammern verwandt waren die sogenannten ‹Kuriositätenkabinette›, die im 17. und 18. Jahrhundert in Mode kamen. Diese Sammlungen waren oft kleiner und konzentrierten sich weniger auf repräsentative, sondern vielmehr auf besonders ungewöhnliche und spektakuläre Objekte. Dazu gehörten Reliquien, präparierte Tiere mit vermeintlich außergewöhnlichen Eigenschaften, optische Täuschungen, Miniaturmodelle oder medizinische Anomalien. Kuriositätenkabinette wurden oft von Privatpersonen betrieben, die damit ihre eigene Faszination für das Skurrile und Bizarre bedienten. Diese Kabinette prägten die Wahrnehmung des Fremden und Unbekannten nachhaltig. Wie einst die Kirchenschätze lösten die Kunst- und Wunderkammerstücke Bewunderung und Ehrfurcht aus und forderten die Imagination heraus. Das Erstaunen darüber, dass die Dinge sind, wie sie sind, wurde zur stillen Einladung, hinter das Offensichtliche zu blicken und zum ersten Impuls jeder Erkenntnis, sich für etwas Neues und Fremdes zu öffnen.


Für den Choreographen Marcos Morau bietet dieses Konzept den fruchtbaren Boden seiner Inszenierung. Ihn interessiert nicht die historische Rekonstruktion, sondern das Potenzial der Wunderkammer: «Das Theater selbst kann eine Wunderkammer sein: ein Raum, in dem das Unerwartete geschieht, Ideen aufeinandertreffen und Emotionen ausgelöst werden». Er erkennt im Theater einen Ort, an dem sich Perspektiven verschieben, Identitäten hinterfragen und Vorstellungen unterlaufen lassen. Dabei geht es ihm nicht um eine museale Darstellung historischer Sammlungen, sondern um eine lebendige Umsetzung durch Tanz, Musik, Kostüm- und Bühnenbild. Morau arbeitet mit einer Bildsprache, die sich zwischen Kontrasten bewegt: zwischen Kontrolle und Freiheit. «Die Choreographie fängt die Spannung zwischen Chaos und Ordnung, Freiheit und Struktur ein», beschreibt Morau
sein Konzept. «Es geht darum, Bedeutungsebenen zu schaffen, ohne eine eindeutige Interpretation vorzugeben.»

Morau geht über das reine Staunen hinaus. Wunderkammern waren historisch nicht nur Orte der Neugier, sondern auch der Kontrolle – sie ordneten die Welt aus einer eurozentrischen Perspektive und schufen Hierarchien. «Welche Geschichten bleiben verborgen? Und wie kann Theater ein Raum sein, der diese Perspektiven öffnet?», so der Choregraph.

Morau lädt das Publikum ein, die eigene innere Wunderkammer zu betreten als Raum der Träume und der Zweifel, um über die eigenen gesammelten Erinnerungen, Erfahrungen und Wahrnehmungen nachzudenken.

Text: Katja Wiegand