Wiederaufnahme

Minus 16

Zusammenfassung

SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
SAABA / Minus 16
Choreographien von _Sharon Eyal_ und _Ohad Naharin_
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin
Choreographien von Sharon Eyal und Ohad Naharin

Ohad Naharin ist ein weltweit anerkannter israelischer Choreograph und Erfinder des Bewegungsansatzes Gaga, der, ausgehend von der Batsheva Dance Company in Tel Aviv, heute weltweit Verbreitung gefunden hat und gelehrt wird. Damit Tänzer*innen jenseits der eigentlichen Choreographie eine persönliche und emotionale Verbindung zum Material und zum Moment der Aufführung aufbauen können, wird mit der Gaga-Methode die vollständige emotionale Öffnung erarbeitet.

Naharins berühmtes und immer wieder sehenswertes Stück Minus 16 macht genau das konkret zum Thema. Mit energiegeladenen Einspielungen von populärer kubanischer und israelischer Musik wird das Stück von einem großen Ensemble individuell interpretiert und kraftvoll in Bewegung gesetzt. Die positive Dynamik ist ansteckend und die Ansteckung beabsichtigt. Seit der Uraufführung 1999 beim Nederlands Dans Theater sorgt das Stück regelmäßig für Standing Ovations – ein mitreißendes Ereignis für Publikum und Tänzer*innen gleichermaßen.

SAABA ist das vierte Werk der international gefeierten Choreographin Sharon Eyal, das vom Staatsballett Berlin präsentiert wird. Einmal mehr erschafft sie ein faszinierendes und geheimnisvolles Universum aus Bewegungsformationen und Rhythmen. Die pulsierende elektronische Musik von Ori Lichtik mischt sich hier mit den konkreteren melodischen Mustern existierender Musiktitel zu einem oszillierenden Klangteppich. Sharon Eyals unverwechselbarer Stil, der von hypnotisch-pulsierender Energie geprägt ist, entfaltet vor dieser ausdrucksvollen Klangwelt seine volle Wirkung.

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Hinweis: Während der Aufführung werden unvermittelte und starke Sound-Effekte ausgelöst, die unter Umständen ein gewohntes Maß überschreiten. 

Videos / Trailer

Termine

2025
2025


2026
2026


 
Info

Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
34,00 – 110,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
34,00 – 110,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
34,00 – 110,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
28,00 – 94,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
18.00 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
27,00 – 146,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
14,00 – 94,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
15,00 – 110,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
15,00 – 110,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
14,00 – 94,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
14,00 – 94,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung
Deutsche Oper Berlin
19.30 Uhr
1 h 50 min inkl. einer Pause
14,00 – 94,00
Einführung zum Stück jeweils 45 Minuten vor der Veranstaltung

«Die international erfolgreiche Choreographie von Ohad Naharin will vor allem eines mit dem Publikum teilen: die offensive Feier des Lebens.»

Berliner Morgenpost

«Sehr druckvoll, ja muskulös ist dieses Wechselspiel zwischen dem einen und den vielen. Die in existentielle Vakanzen stürzenden Fliehkräfte des Begehrens verbinden beide Choreografen auf ihre eigene Weise – empathisch den Illusionen der herzoffenen Schönheit verpflichtet.»

Concerti

«Aufblitzende menschliche Zerbrechlichkeit: Das grandiose Doppelprogramm des Staatsballetts Berlin.»

Backtrack.com

«Es geht um Essenz, nicht um Stil»

Ohad Naharin, Choreograph von Minus 16, im Gespräch über die Sprache der Bewegung, die Kraft von Improvisation – und was Gaga mit einem guten Essen zu tun hat

Staatsballett Berlin (SBB) Warum sahen Sie die Notwendigkeit, eine eigene Bewegungssprache zu entwickeln, und wie hat sich Ihre Wahrnehmung von Tanz durch die Erfindung von Gaga verändert?

Ohad Naharin (ON) Ich habe das Privileg, die Frage nach dem ‹Davor› und ‹Danach› von Gaga täglich zu erforschen. Es gibt kein festes Datum für das ‹Davor›. Es gibt nur eine Kontinuität von Ereignissen, die das ‹Davor› und ‹Danach› beschreiben. Ich teile das mit den Menschen, die ich unterrichte oder mit denen ich arbeite. Es geht viel um unseren Spielraum und die Fähigkeit, über das hinauszugehen, was bis vor einem Moment noch vertraut war. Vielleicht fühlte sich etwas übertrieben an, aber dann wird das Übertriebene Teil unseres Repertoires. Es muss nicht immer um Schnelligkeit oder Kraft gehen – es kann auch um Sensibilität, Zartheit, kleine oder winzige Gesten gehen.


SBB Das beschreibt auch, was mit Minus 16 passiert. Es ist nichts Statisches. Das Stück wurde vor 25 Jahren zum ersten Mal aufgeführt und verändert sich stetig. Wie sehen Sie das Werk heute im Vergleich zu vor 25 Jahren?

ON Das ist in gewisser Weise vergleichbar mit meinem eigenen Wandel und Wachstum oder mit dem Wandel und Wachstum meiner Freunde und Kollegen. Viel von dem, was wir waren, ist noch da. Wir tragen ein großes ‹Paket› mit uns herum, aber in diesem ‹Paket› gibt es auch viel Neues. Und das hält es frisch. Es ist nicht meine Choreographie, die mich begeistert, sondern das, was die Tänzer*innen einbringen. Am meisten fasziniert mich, ihnen zu helfen, das Werk zu übersetzen und zu interpretieren. Außerdem ist die Choreographie für Veränderungen offen. Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich mich für die Choreographie entschieden habe – weil es eine vergängliche Kunst ist. Sie verschwindet. Nach einer Probe existiert sie nicht mehr. Wir kommen am Abend zurück und können sie ganz leicht verändern – hoffentlich zum Besseren.

SBB Eines der Musikstücke, die Sie in Minus 16 verwenden, ist ein jüdisches Passah-Lied, ≪Echad Mi Yodea≫. Sind Sie ein spiritueller Mensch, oder warum haben Sie gerade dieses Lied gewählt?

ON Ich fühle mich von diesem Lied wegen seiner Struktur angezogen – wegen der Wiederholung und der Akkumulation. Das ist auch etwas, das ich in meiner Choreographie mag. Ich liebe die Kraft der Wiederholung und die Wirkung von musikalischer Steigerung. Das war mein erster Zugang zu dieser Musik. Mir ist die Bedeutung im jüdischen Kontext bewusst, aber das ist nur ein Nebeneffekt. Ich verlange nicht, dass die Menschen dieses Lied kennen, aber sie können sich mit seiner Struktur identifizieren.

SBB Welche Funktion hat Gaga in Proben und darüber hinaus?

ON Gaga hilft Menschen, ihr eigenes Potential zu entdecken. Es geht nicht darum, ihnen etwas Neues beizubringen, sondern sie darin zu schulen, etwas zu nutzen, das sie bereits in sich tragen: Verbindungen zu ihrer Leidenschaft, zu ihrem Empfinden, zu ihrer Zartheit. Es geht darum, Gewohnheiten zu erkennen, Bereiche der Verkümmerung im Körper wahrzunehmen, die Verbindung zur Form der Bewegung, den Sinn für Berührung oder die Beziehung zu äußeren Elementen. Das sind alles Dinge, die jeder Mensch besitzt. Gaga ist keine Choreographie. Tanz ist keine Choreographie. Man muss keine Tänzerin sein. Man kann auch in seinem Zimmer tanzen, ohne Musik, ganz für sich. Doch Tanz hat viel mit der Qualität der Bewegung zu tun. Man kann zwei Tänzerinnen dieselbe Choreographie tanzen sehen – einer kann Sie langweilen, der oder die andere bewegt Sie zu Tränen. Warum ist das so? Genau das erforsche ich: Was weckt starke Emotionen, Empfindungen, Geschichten? Was entfaltet die Kraft der Fantasie? Hier hilft die Bewegungssprache nicht nur der Choreographie und den Tänzer*innen, sondern auch mir.

SBB Welche Rolle spielt dabei die Improvisation?

ON Improvisation spielt eine große Rolle in der Bewegungssprache während der Proben. Mehr als die Hälfte dessen, was wir tun, basiert auf Improvisation. Improvisieren kann trotzdem eine sehr klare Form haben. Ich kann auch einen ganz präzisen Ballettschritt improvisieren. Die Idee ist, dass jede Choreographie dieses frische Gefühl der Improvisation hat – dass man das Gefühl hat, die Tänzer*innen treffen Entscheidungen, hören auf ihre Instinkte und sind im Moment präsent. Am Ende ist es nicht wichtig, zu erkennen, was improvisiert und was choreographiert ist, weil alles mit der Essenz der Bewegung verbunden ist, die diesen lebendigen Moment innerhalb der Choreographie hervorgerufen hat.

SBB Klassisches Ballett verwendet ein sehr strenges Vokabular aus Tanzschritten. Besteht Ihre Bewegungssprache aus Schritten, oder betrachten Sie Choreographie auf eine andere Art?

ON Ich erforsche die Essenz der Bewegung, nicht den Stil der Bewegung. Ballett ist ein Stil. Stellen Sie sich vor, ich esse eine gute Mahlzeit und entscheide, ob ich sie mit den Händen, mit Stäbchen oder mit einer Gabel esse. Mich interessiert das Essen selbst, nicht wie ich es esse. Natürlich ist auch das ‹Wie› wichtig, aber vor allem zählt die Essenz. Deshalb fällt es mir leicht, mit unterschiedlichen Stilen zu arbeiten. Ich kann mit einer Ballettkompanie arbeiten oder mit Menschen, die noch nie getanzt haben, weil wir uns auf grundlegende Dinge besinnen können, die uns verbinden: den Umgang mit Schwerkraft, den Fluss von Information und Energie, die Klarheit der Form, die Textur, das Tempo, die Berührung oder die Beziehung zu äußeren Elementen. Es geht auch um die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, seine Schwächen zu erkennen und anzunehmen. Egal, ob man im Rollstuhl sitzt oder eine Olympiasiegerin ist – alle können diese gemeinsame Sprache nutzen, um sich zu verbessern.

Das Gespräch führte Michael Hoh.

«Geheimnis und Zerbrechlichkeit, reife Bewusstheit und die Fähigkeit zu träumen.»

Maria Grazia Chiuri, Creative Director der Dior Women's Collection

Ich kam mit Sharon Eyals Arbeit erstmals durch Carlo Fuortes in Kontakt, als er Direktor des Teatro dell’Opera di Roma war. Unsere Zusammenarbeit begann, als ich eine Kollektion vorstellte, die dem Tanz gewidmet war – das war die DIOR Prêt-à-Porter Kollektion für Frühjahr-Sommer 2019, die im September 2018 in Paris präsentiert wurde. Ich bin wirklich fasziniert vom Tanz – er berührt mich in all seinen Ausdrucksformen. Der Tanz ist ein zutiefst befreiender Akt, erfordert aber zugleich große Disziplin.

Von Anfang an war unsere gemeinsame Arbeit von sehr ähnlichen Sichtweisen und Absichten geprägt. Ab dem Zeitpunkt dieser ersten Begegnung haben wir eine Beziehung des Respekts und der Freundschaft zueinander aufgebaut, die im Laufe der Zeit als wir uns besser kennenlernten, noch gewachsen ist. Dies hat zu einer echten, tiefen Verbindung geführt und ließ viele weitere Gelegenheiten für gemeinsame Projekte entstehen, sowohl für die Präsentation meiner Kollektionen als auch für Sharons künstlerische Vorhaben. In ihrer Poetik besteht eine tiefe Verbindung, die Geheimnis und Zerbrechlichkeit, reife Bewusstheit und die Fähigkeit zu träumen vereint. Es war die Bewegung zwischen diesen Extremen, die mich fesselte – eine Bewegung, die durch eine Schönheit geschärft wird, die durch viele Schichten und Ebenen definiert ist, und die durchaus verstörend sein kann, obskur, beunruhigend und ein anregender Anlass zum Nachdenken bietet. Eine Schönheit, die sich wandelt durch die Zeit und die Intensität der Emotionen.

So wie ich es in der Mode tue, feiert auch Sharon Eyal den Körper in all seiner Stärke und Geschmeidigkeit, indem sie Beziehungen aufbaut und Atmosphären schafft. Daher habe ich für SAABA, Sharons Stück für die Danskompami am Opernhaus Göteborg in Schweden, hautenge fleischfarbene Trikots entworfen, deren Textur es erlaubt, sich in Dior-Spitze aufzulösen, und die sich dann in Risse, Löcher und Fetzen ausdehnt, in eine vergängliche Materialität, die die Idee einer Schönheit widerspiegelt, die zugleich zart und stark ist, die unvollkommen ist und genau deshalb poetisch.