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1950–2025
Die Berliner Solotänzerin und Ballettpädagogin Monika Radamm ist im Alter von 75 Jahren gestorben. 1950 in Berlin geboren, erhielt sie ihre Ausbildung zur Tänzerin noch bei Tatjana Gsovsky und Gert Reinholm an der Berliner Tanzakademie im Studio in der Uhlandstraße. Sie tanzte zunächst am Theater in Kiel, ab der Spielzeit1966/67 im Ballettensemble der Deutschen Oper Berlin, wo sie rasch zur Solotänzerin avancierte.
Mit ihrer mühelos natürlichen Beherrschung tänzerischer Virtuosität hat sie sich in die Herzen des Ballettpublikums der Deutschen Oper Berlin getanzt und ist bis heute vielen in Erinnerung geblieben, z. B. mit ihrer Interpretation des Bauern-Pas-de-deux in Giselle, in Kenneth McMillans Dornröschen mit dem Pas de deux Blauer Vogel oder der Variation der Fee Canari qui chante; in McMillans Schwanensee war sie die Kleine Prinzessin. Ihr wurde der Solo-Part (vierter Satz) in George Balanchines Symphony in C (1969) anvertraut; sie wurde vom Choreographen Marcel Luipart für eine der Hauptrollen in Aribert Reimanns Die Vogelscheuchen (Uraufführung 1970, Ballett-Libretto von Günter Grass) ausgewählt oder tanzte die Prinzessin in László Seregis Der holzgeschnitzte Prinz (1974).
1981 nahm sie Abschied von der Bühne und erteilte fortan Ballettunterricht, nicht nur in der Berliner Tanzakademie noch unter ihrer eigenen Lehrmeisterin Tatjana Gsovsky, sondern Mitte der Neunzigerjahre auch für einige Jahre an der Staatlichen Fachschule für Tanz in Leipzig (späterhin Ballettschule der Oper Leipzig). Zudem wurde sie als Gastballettmeisterin vom Semperoper Ballett nach Dresden eingeladen. Bis zuletzt, schon längst in Pension, unterrichtete sie Klassischen Tanz an der Berliner Ballettschule Leković.
Im Alter von 75 Jahren ist Monika Radamm Anfang August 2025 in Berlin verstorben. Das Staatsballett Berlin bewahrt diese außergewöhnliche und energetische Berliner Solotänzerin in dankbarer Erinnerung.
Die Intendanz