Sasha Waltz
* 8. März 1963 in Karlsruhe
Choreographin, Tänzerin, Regisseurin
Nach Studienjahren an der School for New Dance Development in Amsterdam schloss sich Sasha Waltz der postmodern geprägten, eng im Austausch mit anderen Künsten arbeitenden New Yorker Tanzszene an. Aus dem Geist dieser Szene heraus entwickelte sie Anfang der 1990er-Jahre in Berlin das Improvisationsformat Dialoge. Sie erwählte die junge Hauptstadt zum Zentrum ihres Wirkens und praktizierte dort neue choreographische Arbeitsweisen in selbst aufgebauten Infrastrukturen. Zusammen mit Jochen Sandig gründete sie 1993 die Compagnie Sasha Waltz & Guests und 1996 die Sophiensæle. Von 2000 bis 2005 war sie Mitglied der Leitung der Schaubühne am Lehniner Platz.
Als Berliner Protagonistin des zeitgenössischen Tanzes befasst sie sich mit der Mobilisierung des Tanzes für belebende und forschende Zugänge zu historischen und neuen Opern und Balletten. Parallel engagiert Sasha Waltz sich für den Transfer tänzerischen Wissens, den Tanz als Medium der sozialen und gesellschaftspolitischen Verständigung. Sie entwickelt dialogische Formate für Kunst und Politik und Konzepte, um Architektur tänzerisch zu verhandeln, sodass das Publikum als gleichwertiger Teil des choreographischen Geschehens agiert.
Von 2018 bis 2020 wird das Staatsballett Berlin in Ko-Intendanz geleitet von Johannes Öhman (2018 – 2020) und Sasha Waltz (2019 – 2020). Im April 2020 kommt Sasha Waltz’ Kreation SYM-PHONIE 2020 als Koproduktion mit dem Staatsballett Berlin zur Uraufführung. Bereits 2006 hatte sie gemeinsam mit Vladimir Malakhov die Kreation Solo für Malakhov erarbeitet.