Ballett mit Gesang in sieben Teilen von Kurt Weill
Text von Bertolt Brecht
«Das Ballett soll die Darstellung einer Reise zweier Schwestern aus den Südstaaten sein, die für sich und ihre Familie das Geld zu einem kleinen Haus erwerben wollen. Sie heißen beide Anna. Die eine der beiden Annas ist die Managerin, die andere die Künstlerin; die eine (Anna I) ist die Verkäuferin, die andere (Anna II) die Ware. Auf der Bühne ist auch der immer wechselnde Markt, auf den Anna II von ihrer Schwester geschickt wird. Am Schluss von jedem der Bilder, die zeigen, wie die sieben Todsünden vermieden werden können, kehrt Anna II zu Anna I zurück, und auf der Bühne ist die Familie der beiden, Vater, Mutter und zwei Söhne, in Louisiana, und hinter ihr wächst das kleine Haus, das durch die Vermeidung der sieben Todsünden verdient wird.» Bertolt Brecht
Die Berliner Erstaufführung von Brecht/Weills Die sieben Todsünden erarbeitet an der Deutschen Staatsoper Grita Krätke. Zur prominenten Besetzung gehört nicht nur Ilse Hurtig, Erste Solotänzerin des Ensembles, als Anna II, sondern auch Gisela May, Schauspielerin und Sängerin, als Anna I, des weiteren Peter Schreier als der Vater. Die Produktion bleibt mit 22 Aufführungen bis 1965 im Spielplan und wird auf Gastspielreisen in Warschau, Helsinki, Kopenhagen, Wien Budapest, Mailand, Ljubljana und Zagreb präsentiert. Grita Krätkes Choreographie und Inszenierung wird in der Spielzeit 1970/71 ins Repertoire des Stadttheaters Klagenfurt übernommen.
Die sieben Todsünden der Kleinbürger
Ballett mit Gesang in sieben Teilen von Kurt Weill
Text von Bertolt Brecht
Musikalische Leitung: Werner Stolze
Inszenierung und Choreographie: Grita Krätke
Bühnenbild: Paul Pilowski
Kostüme: Christine Stromberg
Anna I: Gisela May
Anna II: Ilse Hurtig
1. Bild: Faulheit im Begehen des Unrechts
2. Bild: Stolz auf das Beste des Ichs (Unkäuflichkeit)
3. Bild: Zorn über die Gemeinheit
4. Bild: Völlerei (Sättigung, Selberessen)
5. Bild: Unzucht (selbstlose Liebe)
6. Bild: Habsucht bei Raub und Betrug
7. Bild: Neid auf die Glücklichen
Berliner Erstaufführung
1. Oktober 1963
Deutsche Staatsoper Berlin