(1927 - 1973)
wurde in Südafrika geboren. Seine tänzerische Ausbildung erhielt er weitgehend an der Universität von Kapstadt, wo er 1942 auch sein erstes Ballett zu Strawinskys Suite aus der GESCHICHTE VOM SOLDATEN choreographierte. Im Jahre 1946 setzte er seine Studien an der Sadler’s Wells School in London fort und wurde wenig später Mitglied des Sadler’s Wells Ballet, des späteren Royal Ballet. 1947 erregte Cranko einiges Aufsehen mit seiner Choreographie zu Debussys CHILDREN’S CORNER. Von 1949 an verfolgte er eine ausschließlich choreographische Laufbahn mit äußerst erfolgreichen Stücken - meist für das Sadler’s Wells Ballet. Seine erste abendfüllende englische Ballett-Uraufführung für das Royal Ballet, DER PAGODENPRINZ, fand im Jahr 1957 statt.
Im Jahre 1961 wurde John Cranko von Walter Erich Schäfer, dem damaligen Generalintendanten der Württembergischen Staatstheater, zum Stuttgarter Ballettdirektor berufen. Schon im selben Jahr kreierte er KATALYSE. Mit John Cranko begann in Stuttgart die Blütezeit des Balletts.
Am Anfang schuf Cranko kleine Choreographien und sammelte eine Gruppe von Tänzern um sich, unter denen Birgit Keil, Marcia Haydée, Egon Madsen oder Richard Cragun waren. Der Durchbruch zum Weltruhm für Cranko und die gesamte Truppe gelang im Dezember 1962 mit der Uraufführung von Crankos ROMEO UND JULIA. Es folgten u.a. JEU DE CARTES, OPUS 1 und INITIALEN R.B.M.E. sowie die Handlungsballette ONEGIN, SCHWANENSEE, DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG, CARMEN oder POEME DE L’EXSTASE und SPUREN.
Crankos Talent, Geschichten nuanciert zu erzählen, seine klaren, dramatischen Strukturen und die außerordentliche Art und Weise, wie er die Kunst des Pas de deux beherrschte, eroberten das Publikum in New York während einer triumphalen Spielzeit an der Metropolitan Opera im Jahr 1969. Am 26. Juni 1973 starb John Cranko unerwartet auf einem Rückflug von einer erfolgreichen USA-Tournee.