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Fri 17.02.2023 Staatsballett Berlin

Wir trauern um Michael Denard

Foto: Reinhard Wöbke Foto: Reinhard Wöbke

Mit großer Traurigkeit haben wir heute die Nachricht vom Tod von Michaël Denard aufgenommen.

Michaël Denard war von 1993 bis 1996 Ballettdirektor der Staatsoper Unter den Linden. In den Jahren, in denen er die Geschicke der Compagnie lenkte, sind unter anderem Werke wie die Uraufführungen von Roland Petits DIX ODER EROS UND TOD und von Maurice Béjarts APROPOS SCHEHERAZADE, Rudolf Nurejews RAYMONDA, die Uraufführung WOZZECK-REFLEXE wie auch die Rekonstruktion des romantischen Balletts LE LAC DES FEES von Filippo Taglioni durch Pierre Lacotte zur Premiere gelangt.

Dem Berliner Publikum wird er aber vor allem als Sprecher in der legendären RING-UM-DEN-RING-Produktion von Maurice Béjart in Erinnerung bleiben. Die Premiere dieses außergewöhnlichen Werkes mit dem Ballett der Deutschen Oper Berlin und dem Béjart Ballet Lausanne fand 1990 in der Deutschen Oper Berlin statt. Auch bei der noch von Maurice Béjart selbst betreuten Wiederaufnahme dieses Meisterwerks zur Gründung des Staatsballetts Berlin im Jahr 2004 stand Michaël Denard gemeinsam mit den Tänzer*innen des Staatsballetts auf der Bühne.

Michaël Denard wurde in Dresden geboren. Er war an der Pariser Oper von 1965 bis 1989 engagiert, seit 1971 als Danseur Étoile. Neben dem großen klassischen und modernen Repertoire, das er getanzt hat, hat er namhafte Choreographen seiner Gegenwart inspiriert, Werke auf ihn zuzuschneiden.
Unverwechselbar machte ihn der Anspruch, jede seiner Rollen mit einer seltenen dramatischen Intensität zu gestalten. Diese Gabe hat ihn mit Roland Petit. Bob Wilson, Merce Cunningham, aber immer wieder mit Maurice Béjart zusammengeführt.

Wir werden ihn sehr vermissen, als großen Künstler, als charismatischen Kollegen, langjährigen Wegbegleiter und guten Freund.

Dr. Christiane Theobald
Komm. Intendantin des Staatsballetts Berlin