Fr 18.06.2021
Willkommen zur Spielzeit 2021/22
Liebes Publikum!
Step in! Eine Saison voller neuer Impulse erwartet Sie. Versehen mit der Pandemie-Erfahrung und der Auseinandersetzung um Diskriminierung und Diversität in Kultur-Institutionen zoomt sich unser Handeln in die Saison 2021/22. Wir wollen das Erlebte hinterfragen, auf der Bühne, im Tanz - und im Diskurs mit unserem Publikum. Dabei wird uns das neue Veranstaltungsformat »Ballet for Future? Wir müssen reden!« begleiten. Mit einer vielstimmig besetzten Experten:innen-Runde öffnet sich das Staatsballett Berlin einer aktuellen Diskussion um die Verortung des klassischen Balletts und des Repertoires in der Gegenwart. Selbstkritisch debattierend soll die Zukunft dieser Kunstform reflektiert werden.
Die Saison startet mit einer Uraufführung: der Kreation VOICES von David Dawson. Er begann mit uns im Januar 2021, einem der dunkelsten Momente der Pandemie, an ihr zu arbeiten. Die ihr zugrunde gelegte Musik von Max Richter thematisiert die Menschenrechte, die als Text eingewoben in die Komposition gesprochen werden. Die Kreation und der Prozess ihrer Erarbeitung mit dem Ensemble gerät so zur Folie der Auseinandersetzung mit der inneren Verfasstheit des Staatsballetts: Darin kristallisiert alles, was wir in Bewegung bringen wollen.
Eine weitere Uraufführung ist ebenso darauf angelegt, die Komplexität der Gegenwart vielschichtig zu reflektieren: SYM-PHONIE MMXX von Sasha Waltz kreiert zu einer Komposition von Georg Friedrich Haas, ebenfalls einer Auftragsarbeit. Damit vollendet sich der choreographische Schaffensprozess ihrer Erarbeitung, die pandemiebedingt im Frühjahr 2020 unterbrochen werden musste.
Reflektieren David Dawson und Sasha Waltz in ihren Arbeiten akzentuiert die aktuelle gesellschaftliche Situation, verbindet Marcia Haydée und Victor Ullate die positive Kraft des Tanzes als zugleich beflügelndes Lebensmotto.
Mit der Premiere von DORNRÖSCHEN setzen wir ein Spotlight auf »Klassisches« schlechthin: Als Handlungsballett ist es seit je im Ballett-Kanon fest verankert mit der Partitur von Peter I. Tschaikowsky, die zum musikalischen Weltkulturerbe zählt. Wie erweckt Marcia Haydée in ihrer Interpretation das Dornröschen aus dem Schlaf, fragen wir uns gespannt mit dem Publikum.
Lang erwartet, nun endlich zurück auf der Bühne und erstmals in voller Dekoration: DON QUIXOTE von Victor Ullate – tanzen hier die Hauptrollen nicht eigentlich Kitri, Basil, Mercedes und Espada?
Dem Leitgedanken des wiedererkennenden und fragenden Blicks auf unsere Kunstform folgt auch die Auswahl des Repertoires. Ein weitgespannter Bogen großer Stilvielfalt, mit dem wir zur Auseinandersetzung mit der Tradition einladen. In den Spielplan kehren Crankos ONEGIN, Balanchines JEWELS, Patrice Barts SCHWANENSEE und der Abend FORSYTHE | EYAL mit THE SECOND DETAIL und STRONG zurück.
Einen ambitionierten Schritt in die Zukunft markiert das neu ins Leben gerufene »Mentorship Programme«. Als Fortbildungsprogramm – allumfassend und ganzheitlich – für Absolvent:innen der Staatlichen Ballett- und Artistikschule Berlin engagieren sich darin in einem One-to-One Mentoring Tänzer:innen des Staatsballetts und teilen ihre Erfahrungen mit den Fellows. Am Ende der Saison wird im Tanzabend LAB-WORKS 2022 das Ergebnis der gemeinsamen choreographischen Arbeit, ein Teil des Projekts, vorgestellt.
Die Weitergabe von Können und Wissen an die junge Generation formiert in jeder Hinsicht einen Übergang in die Zukunft – so wie eigentlich alles, was wir in dieser neuen Spielzeit vorhaben.
Begleiten Sie uns auf diesem Weg!
Mit dem Ensemble,
Ihre
Dr. Christiane Theobald
Kommissarische Intendantin